VERÄNDERUNG DER ZWANGSSYMPTOMATIK

Da die Zwangssymptomatik eine Eigendynamik entwickelt, die den Zwang auch ohne die zugrunde liegenden Probleme am Leben hält, steht der störungsspezifische Aspekt der Veränderung der Zwangssymptomatik in den allermeisten Fällen im Vordergrund der Behandlung.

Die therapeutischen Ansatzpunkte ergeben sich bei der Zwangssymptomatik aus ihrer Ablaufdynamik:

  • Konfrontation mit den Angst auslösenden Situationen (Exposition). Ziel ist es, Betroffenen die Erfahrung zu ermöglichen, gefürchtete und vermiedene Situationen ohne Zwangsrituale aushalten und bewältigen zu können, und dass Angst und Anspannung auch ohne neutralisierende Massnahmen abnehmen (habituieren). Zu einer Exposition gehört immer auch das entsprechende Reaktionsmanagement (s.dort).
  • Umgang mit Zwangsgedanken. Ziel ist es, Betroffenen einen anderen Umgang mit Zwangsgedanken zu ermöglichen, indem sie diese als Zwangsgedanken identifizieren, registrieren und an sich vorbei ziehen lassen lernen.
  • Umgang mit negativen Gefühlen. Ziel ist es, Betroffenen mit geeigneten Informationen und mit Copingstrategien (z.B. Entspannungsverfahren) zu helfen, die negativen Gefühle von Anspannung, Unruhe, Unbehagen oder Angst auszuhalten, ohne dem Drang zur Ausübung der Zwangsrituale nachzugeben.
  • Veränderung der Zwangsrituale (Reaktionsmanagement). Ziel ist es, dass Betroffene die Neutralisierungen unterlassen können, weil die Zwangsrituale den eigentlichen Motor der Zwangsstörung darstellen. Zu einem Reaktionsmanagement gehört immer auch die Exposition (s. dort).