BEARBEITUNG VON DEM ZWANG ZUGRUNDELIEGENDEN PROBLEMEN

Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung einer Zwangssymptomatik einen mehr oder weniger gelungenen Lösungsversuch von zugrunde liegenden Konflikten– intrapsychisch oder interaktionell – darstellen kann. Aufgrund der Eigendynamik der Zwänge führt meist kein Weg an einer störungsspezifischen Veränderung der Zwangssymptomatik vorbei; dennoch sind wir der Ansicht, dass andere therapeutische Perspektiven in die Behandlung einbezogen werden sollen, und eine Bearbeitung von dem Zwang zugrunde liegenden Problemen die Veränderung der Zwangssymptomatik ergänzt.

Therapeutische Ziele sind im Falle von Traumata und Konflikte deren Klärung, im Falle von Entwicklungsdefiziten Hilfe zu Bewältigungsstrategien. Die therapeutischen Interventionen sind unterschiedlich, je nachdem stärker auf Verstehen oder Bewältigen orientiert. 

Arbeit an ungelösten Konflikten und Traumata
Ziel ist es, eine Klärung der Konflikte zu erreichen, so dass Betroffene sich selbst, ihr Verhalten und Erleben besser verstehen können, um sich besser annehmen und/oder bewusst anders als bisher verhalten zu können.

Arbeit an Entwicklungsdefiziten
Ziel ist es, Betroffenen neue Wege zur Bewältigung von Unsicherheiten aufzuzeigen. Sei es grössere Gelassenheit zu entwickeln im Umgang mit Verunsicherungen, Anforderungen und Risiken, sei es sozial kompetente Verhaltensweisen zu erlernen, um sich für die eigenen Bedürfnisse und Interessen besser einsetzen  zu können.